Da wir uns ja auf Dienstreise zur Heeresfeldbahnübung im Meißner Land befanden, ließen wir uns die Gelegenheit nicht nehmen auch mit der Lößnitzgrundbahn eine Rundfahrt von Radebeul Ost über Moritzburg und zurück zu unternehmen.
Schließlich befanden wir uns auch in der Begleitung eines Oberleutnats vom Eisenbahn-Regiment Nr. 1.
Leider akzeptierte die privatwirtschaftlich organisierte Sächsische Dampfei- senbahngesellschaft unsere dienstlichen Fahrtsscheine nicht!
Als Lößnitzgrundbahn (im Volksmund auch Lößnitzdackel bzw. Grundwurm) wird heute die von Radebeul nach Radeburg verkehrende sächsische Schmalspurbahn in der Spurweite von 750 mm bezeichnet. Sie wird im Alltagsbetrieb heute noch ausschließlich mit Dampflokomotiven betrieben.
Radeburg sollte zunächst durch die Bahnlinie Dresden–Ortrand an das Eisenbahnnetz angeschlossen werden. Da diese Strecke jedoch nicht gebaut wurde, gab es seitens der sächsischen Regierung 1881 den Vorschlag, eine Schmalspurbahn von Radebeul nach Radeburg zu errichten.
Am 20. September 1883 wurde mit dem Ersten Spatenstich am Felseinschnitt in Dippelsdorf mit dem Bau begonnen. Die Strecke wurde am 15. September 1884 durch den Eröffnungszug als vierte sächsische Schmalspurbahn eröffnet und ist mit elf Stationen 16,5 km lang. Die Lößnitzgrundbahn ist, einschließlich der Gleisanlagen, ein Kulturdenkmal.