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Tag der Forts |
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8. Juni 2008 |
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Zum diesjährigen, dem inzwischen 5., „Tag der Forts“ verweilte eine Abteil- ung des Württembergischen Pionier-Bataillons Nr. 13 vom 6. bis zum 8. Juni in der Festungstadt Cöln. Einquartiert wurden wir standesgemäß im Fort IV Cöln-Bocklemünd und waren daselbst Gäste des 2. Westfälischen Pionier- Bataillons Nr. 24.
Neben dem Fort IV im äußeren Festungsring hatten wir noch die Möglichkeit das Fort X im inneren Festungsring zu besichtigen, außerdem kamen wir am Samstag im Cölner Stadtmuseum/Zeughaus zum Einsatz, nebenbei blieb auch noch Zeit dem Cölner Dom einen Besuch abzustatten.
Unser Nachtquartier bezogen wir in der Kehlkaserne des Fort IV, was ansich schon ein Erlebnis war und die Anreise mehr als lohnte.
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Die Festung Cöln war im Deutschen Reich die wohl größte Festungs- anlage, mit 42,5 km Umfang und 182 Einzelwerken. An der strategisch äus- serst wichtigen Lage Cölns änderte auch die Eingliederung Elsaß-Lothrin- gens nach dem Krieg von 1870/71 nichts und so erfuhr Cöln den Ausbau und die ständige Modernisierung seiner Festungsanlagen von 1873 bis ein- schließlich 1915. Wie wichtig die Festung Cöln auch von den Siegermächten des I. Weltkrieges genommen wurde, zeigte die Akribie mit der die Zer- störung - Schleifung - der Festungswerke betrieben wurde, bezw. wie durch die Cölner Stadtregierung unter ihrem Oberbürgermeister Konrad Adenauer versucht wurde die Schleifung zu unterlaufen und abzumildern, denn, so die Einschätzung der Verantwortlichen, die Verteidigungsfähigkeit Cölns sollte für einen erwarteten Folgekonflikt des I. Weltkriegs nicht zu sehr geschwächt werden. In Cöln hatte man die Begehrlichkeiten, die linksrheinischen Gebiete dauerhaft Frankreich einzuverleiben nicht vergessen. Die Bestrebungen der jeweiligen französischen Regierungen den Rhein als „natürliche Westgrenze“ Frankreichs betrachten zu wollen, hatten sich seit den Zeiten des Eroberers Napoleons nicht wesentlich geändert. |
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Titel der 60 seitigen Broschüre |
Programm Fort IV |
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Das Cölner Zeughaus |
Gruppenbild im Museum/Zeughaus |
Vor „rut-wießem“ Tor |
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Der Cölner Dom ist auch für Ulmer sehr beeindruckend |
Auf der „Domplatte“ |
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Der Cölner Dom wurde, wie das Ulmer Münster auch, im 19. Jahr- hundert vollendet, vorausgegangen war die romantische Begeisterung für das deutsche Mittelalter und seine Bauwerke, diese Vollendungsprojekte waren Ausdruck nationaler Begeisterung und Teil der Selbstfindung und Selbst- definition eines bis 1871 noch nicht geeinten Deutschlands. Bei beiden Vollendungsprojekten handelte es sich nicht um staatliche Vorhaben, es war- en Projekte die von Bürgersinn und den daraus resultierenden Initiativen getragen wurde. Auch ein Ausdruck des Bürgerengagements.
1880 wurde der Dom nach über 600 Jahren vollendet, das mit 157,38 m vier Jahre lang höchste Gebäude der Welt wurde Ende 1884 mit 169,3 m vom Washington Monument übertroffen. Am 31. Mai 1890 wurde das Ulmer Münster vollendet und somit der Cölner Dom auch was die Kirchturmhöhe betrifft auf den weltweit zweiten Platz verwiesen, der Kirchturm des Ulmer Münsters beträgt eine Höhe von 161,53 m, wobei hier die Rivalität der jeweiligen Bauhütten von Cöln und Ulm sicherlich eine Rolle spielte.
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Fort IV |
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Die Kehlkaserne des Fort IV mit dem heute vermauerten Werkseingang |
Der Kehlgraben wurde verfüllt, daher ist nur noch das Obergeschoß oberirdisch |
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„Stärkung“ zwischendurch |
Skizze von (vermutlich) Fort IV, einem sog. Biehlerschen Einheits-,Typen- oder Schemafort |
Unser Quartier für 3 Tage |
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Durch die Weiterentwicklung der Artillerie war es notwendig ge- worden auch die Festung Cöln den Erfordernissen anzupassen, die Außen- werke der „neupreußischen“ Cölner Stadtbefestigung waren für die erhöhte Reichweite gezogener Geschütze zu nah an der Stadtumwallung gelegen, so hätten die Außenwerke und die Stadt beschossen werden können, ohne dass die Forts ihrer Aufgabe, die Verhinderung des Aufstellens feindlicher Artil- lerie in Schußreichweite der Stadt, erfüllt hätten.
Eine ledigliche Modernisierung der Außenwerke hätte daher keinen Sinn ge- macht, deswegen wurde 1872 beschlossen Cöln einen weiteren Fortgürtel vorzulagern, den „äußeren Festungsring“.
Ein neuer Forttyp wurde vom damaligen Chef des Ingenieurkorps und Generalinspekteurs der preußischen Festungen, Hans Alexis von Biehler, entwickelt und beim Ausbau Cölns in großer Zahl verwendet: das so genannte Biehlersche Einheits-, Typen- oder Schemafort.
Das Fort IV in Cöln-Bocklemünd ist ein solches, leider wurden im Zuge der Schleifung der Großteil der Anlage vernichtet, zum Teil aber auch nur unzugänglich übererdet, lediglich die Kehlkaserne blieb, wie bei anderen Werken der Festung Cöln, auf betreiben Adenauers, vor der Zerstörung bewahrt, oft mit vorgeschobenen Begründungen wollte der Cölner OB die Verteidigungsfähigkeit seiner Stadt erhalten, bezw. den Grundstock eines Wiederaufbaus der Wehranlagen so groß wie möglich bewahren. |
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Rechter Teil der Kehlkaserne |
Äußeres Treppenhaus |
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Lichtschacht des Untergeschoßes |
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Im Untergeschoß |
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Der Herr Oberstleutnant (li.) |
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Im Luftbild sind die Konturen des Fort IV auch heute noch gut zu erkennen |
Wachaufzug |
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Der Herr Pionier-Hauptmann in seinem Element |
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Fort X |
„Prinz Wilhelm v. Preußen“ |
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1815, nach dem Ende der Befreiungskriege sprach der Wiener Kongress das Rheinland und auch Köln dem Königreich Preußen zu. Frankreich hatte zwar seinen Kaiser verloren, dennoch blieben die Begehr- lichkeiten auf das Rheinland bestehen, um die neue preußische Rheinprovinz dauerhaft gegen einen Feind schützen zu können wurde beschlossen Cöln zur Festung auszubauen. Nach Plänen des Generals von Aster wurde unter der Leitung des „Ingenieurs vom Platz“, von Vigny, 1816 mit dem Bau der Stadt- umwallung und den Außenwerken begonnen. Cöln war damals nur „links- rheinisch“ und wurde mit 11 Forts und 7 Lünetten umgeben, Deutz, welches „rechtsrheinisch“ noch selbständig Stadt war, wurde in die Festung Cöln mit- einbezogen und mit 3 Forts und 2 Lünetten gesichert. Die Bauarbeiten dieser, später „innerer Festungsring“ genannten, Anlage dauerten bis 1863 an.
Die Fertigstellung der Festung Cöln vollzog sich mehr oder weniger in der selben Zeit wie die Weiterentwicklung der Artillerie, was dazu führte dass die Festungsanlagen mit ihrer Fertigstellung bereits nicht mehr den eigentlich geplanten Anforderungen entsprachen, eigentlich nichts ungewöhnliches im Jahrtausende alten Wettlauf zwischen Angriffs- und Verteidigungstechnik, dennoch in dieser zeitlichen Nähe äußerst unglücklich. Wobei bedacht werden muss dass die Festung Cöln immerhin vom Baubeginn bis zur Fertig- stellung fast ein halbes Jahrhundert ihren Zweck hätte erfüllen können, durch Abschreckung vielleicht auch erfüllt hat. |
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Der Herr Artillerie-Major führte die Massen durch das Fort X, um die 300
Interessierte wollten mehr über die Geschichte der Festung Cöln wissen |
Wegen des hohen Besucherandrangs mußte auch der Ulmer Pionier-Offizier
über den Festungsbau referieren, der Wissensdurst war kaum zu stillen |
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Einige Bilder auf dieser Seite wurden uns freundlicherweise von |
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M. Merse zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! |
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